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Jeder kennt ihn, den Ausspruch „Viel Glück“. Vor einer Prüfung haben wir das wohl alle schon einmal gehört. Es lässt den Gedanken aufkommen, dass Glück Zufall ist – dass man es einem wünschen muss, damit es passiert. Aber wenn ich für eine Prüfung wenig gelernt habe, ist die Wahrscheinlichkeit doch geringer, am Ende Erfolg zu haben, als wenn ich deutlich mehr dafür getan hätte. Glück hängt von unzähligen Faktoren ab, die meisten davon werden von der Person selbst beeinflusst. Nun stellt sich die Frage, von welchen Faktoren wir sprechen und wie ich mein tägliches Leben glücklicher gestalten kann.
Wie wird Glück definiert?
a: United Nations Organization (UNO)
Laut den Vereinten Nationen sind Menschen dann glücklich, wenn sie Zugang zu Wasser, Nahrung und Bildung haben. Nach dieser Definition müssten wir in Deutschland also ständig glücklich sein. Die UNO bezieht sich jedoch vermutlich eher auf Entwicklungsländer mit niedrigem Einkommen.
b: Glücksforscher und Experten
Glücksforscher, die sich selbst diesen Titel gegeben haben, beschreiben Glück auch im Zusammenhang mit unseren Bedürfnissen. Sie setzen die Befriedigung der Grundbedürfnisse, wie von der UNO beschrieben, voraus und konzentrieren sich mehr auf individuelle Bedürfnisse. Wir sind glücklich, wenn unsere Partnerschaften gut funktionieren, wir wertvolle Freundschaften pflegen können und unser Bedürfnis nach Liebe und Bindung erfüllt ist. Wenn wir in unserem Job gefördert werden, die Möglichkeit haben, neue Projekte zu starten oder mehr Verantwortung übernehmen dürfen, wird unser Bedürfnis nach Selbstverwirklichung positiv beeinflusst. Auch der Wunsch nach einer eigenen Familie und Wohlstand spielt eine Rolle für unser Glücklichsein. Mal ehrlich: Die funkelnden Augen an Weihnachten kommen nicht nur vom schönen Tannenbaum oder dem Weihnachtsschmuck, sondern auch von den zahlreichen Geschenken unter dem Baum. Wenn man sich ein neues Paar Schuhe kauft, ist man auch für kurze Zeit sehr glücklich.
c: Gesundheitsforschung
In der Medizin wird Glück sehr nüchtern definiert: durch das Glücks-Gen SLC6A4. Dieser DNA-Bestandteil transportiert den Botenstoff Serotonin in unsere Zellen und erzeugt ein Gefühl der Entspannung und guten Laune. Die Ausprägung dieses Gens variiert, was bedeutet, dass manche Menschen mit mehr Serotonin versorgt werden und dadurch positiver gestimmt sind. Ist Glück also nicht in der Hand des Einzelnen, sondern in unserem Körper vorprogrammiert? Es wird angenommen, dass die Hälfte unseres Glücksgefühls durch unsere Gene und den Körper festgelegt ist. Zehn Prozent hängen von den Lebensumständen ab, und vierzig Prozent liegen in unserer eigenen Hand. Schokolade wird beispielsweise nachgesagt, glücklich zu machen, da ihr Inhaltsstoff Theobromin letztlich in Serotonin umgewandelt wird. Man kann dieses Hormon also auch künstlich zuführen.
Der Weg zum Glücklichsein
Egal, wie man Glück definiert oder von welchen Faktoren man es abhängig macht, jeder Einzelne kann sein eigenes Glück positiv beeinflussen. Unser letzter Punkt, die Achtsamkeit, hat beispielsweise einen immensen Einfluss auf das persönliche Glück. „Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind“ (Francis Bacon, englischer Philosoph). Auch die eigene Denkweise in Bezug auf Neid, Egoismus oder das passive Warten auf Dinge, die irgendwann von selbst geschehen sollen, hat einen großen Einfluss auf unser Glück.
Wichtig ist jedoch, Glück nicht erzwingen zu wollen. Jagst du dem Glück nach, verlierst du regelrecht den Sinn für das Kleine. Blicke zurück auf das, was du bereits erreicht hast, anstatt ständig einem möglicherweise unerreichbaren Ziel nachzujagen.
Tipps für mehr bewusstes Glück:
- Dankbarkeitstagebuch führen
- 1 Minute am Tag lächeln 😊
- Ab in die Natur
- Eigene Ziele setzen, um glücklicher zu werden
- Dinge aktiv anpacken, anstatt zu warten, bis sich etwas von allein ändert
- Sich selbst und andere loben
- Lieblingsmusik hören
- „Feel-good-Food“ genießen (das kann der Lieblingsjoghurt, Obst, Schokolade oder was auch immer das Herz begehrt sein)
- Einfach mal wieder einem guten, alten Freund schreiben